
Was kann die Musica nicht alles: aufheitern, erlösen, beruhigen, beflügeln, aufhellen, ordnen, tanzen, schwingen, ermuntern, trösten, unterhalten, erziehen, öffnen. Kleinere Musikstücke in sehr subjektiver Auswahl sollen einmal pro Monat Appetit machen auf etwas Wunderbares aus der großen Welt der Töne. Vielleicht ebnet das Anhören sogar den Weg zum Komponisten und dessen Œuvre?
Am Karfreitag, dem 31. März 1892, wird dieser Hymnus in St. Florian, der für Bruckner so wichtigen Heimatkirche in Kärnten, erstmalig aufgeführt. Vertont wird ein dreistrophiger Text von Venantius Fortunatus, einem bedeutenden Dichter der Merowingerzeit und Bischof von Poitiers.
Es braucht schon einen guten Chor, um diese kleine, aber durchaus anspruchsvolle und ergreifende Musik aufführen zu können. Bruckner nutzt nicht nur hier Modulationen, die in zum Teil sehr entlegene Tonarten führen.
Vielleicht ist es ja wirklich so, dass diese letzte Motette eine „bemerkenswerte Mischung von Alt und Neu in strophischer“ Form „als Versuch interpretiert werden könnte, Bruckners Lebenswerk zusammenzufassen“? So ein Zitat des Bruckner-Forschers Crawford Howie, der im Übrigen dieser Musik „einen düsteren und kompromisslosen Schluss“ unterstellt.
Ich empfehle eine bemerkenswerte Aufnahme mit Philippe Herreweghe, der Chappelle Royale (Paris) und dem Collegium Vocale (Gent). Sie erschien 1989 bei Harmonia Mundi/France.
https://www.youtube.com/watch?v=jUuxC7XEhAA&list=RDjUuxC7XEhAA&start_radio=1
Kommentar schreiben