Haben Sie schon mal das Uhrwerk einer Kirche so nah und in Funktion gesehen? Wir von der Gruppe „offene Kirche“ hatten in Rellingen am 25. September Gelegenheit dazu. Küster Voss von der dortigen Kirchengemeinde ermöglichte uns zusammen mit Pastorin Kruse, die Kirche vom Turm bis in die letzten Ecken der Logen unten angucken zu dürfen. Ungewöhnlicher Weise begannen wir mit einem Aufstieg in den Turm und dessen frisch sanierter Dachkonstruktion, arbeiteten uns dann in den Mittelbau mit der gerade ausgebauten und sanierungsbedürftigen Orgel vor und landeten schließlich ganz unten, in dem wunderschönen achteckigen Kirchenraum, direkt mit Blick auf den Altar.
Pastorin Kruse holte weit aus, erklärte uns die Grundidee des Baumeisters Cai Dose, der Platz für möglichst viele Menschen schaffen wollte und dafür aus der alten vorbarocken Kirche einen Umbau schuf, der über eine aufgesetzte Kuppel und eingebaute Lichtschächte die dringend benötige Beleuchtung für den Gottesdienst ermöglicht.
Eine durch Stuck und Holz geprägte Architektur schuf die Voraussetzung für optimale akustische Grundstrukturen, die für die Verkündigung in diesem Raum unerlässlich waren. Kein Wunder, dass die Predigt, die aus der Mittel des Hauptaltars heraus erfolgt, gut zu hören war und ist. Heute nutzt man diese wunderbare Akustik auch im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musikfestivals: Rellingen ist ganz allgemein eine begehrte Konzertkirche.
Aber Pastorin Kruse verwies auch auf die mannigfaltigen Verbindungen zwischen der Kirche und der umliegenden Gemeinde. Sie erläuterte uns als Beispiel den in einer Loge untergebrachten durchaus großen Eine-Welt-Laden, der vom Freiwilligen-Forum-Rellingen betrieben wird. Wir sprachen auch über eine „Kinderloge“, in der Kinder während des Gottesdienstes durch engagierte Jugendliche betreut werden. Ein herzliches Dankeschön an Frau Kruse und Herrn Voss für ihren Vortrag.
Wie immer auf unseren Fahrten gab es einen Ausklang bei Kaffee und Kuchen, diesmal im Rellinger Hof, direkt neben der Kirche, wo man uns durchaus verwöhnt hat. Ich möchte an dieser Stelle ganz besonders Herrn Mühlheim danken, der uns mit dem Amtsbus sicher nach Rellingen und wieder zurück nach Hause fuhr.
Wer sich durch diesen Bericht angesprochen fühlt und unsere Gruppe „Offene Kirche“ unterstützen möchte, ruft Frau Zeidler im Kirchenbüro an. Wir freuen uns über Verstärkung.
Blick von unten in den den Kirchturm des Oktogonkirche von Rellingen
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