Meine Kleine Nachtmusik - Mozart Adagio

Was kann die Musica nicht alles: aufheitern, erlösen, beruhigen, beflügeln, aufhellen, ordnen, tanzen, schwingen, ermuntern, trösten, unterhalten, erziehen, öffnen. Kleinere Musikstücke in sehr subjektiver Auswahl sollen einmal pro Monat Appetit machen auf etwas Wunderbares aus der großen Welt der Töne. Vielleicht ebnet das Anhören sogar den Weg zum Komponisten und dessen Œuvre?

 

Was wurde nicht alles über Mozart geschrieben: Die Literatur füllt Regale. Und trotzdem gibt es Dinge, die wir nicht wissen. Bis heute ist unklar, ob die "Gran Partita", sein wohl schönste Bläserstück, ein Auftragswerk ist oder nicht. Wir kennen noch nicht einmal die genauen Aufführungsdaten, obwohl ein Originalmanuskript vorhanden ist. Die Titel-Bezeichnung und die Jahreszahl stammen aus einer fremden Feder.

 

In der Regel komponierte Mozart für bestimmte Musiker und aus einem speziellen Anlass. Serenaden, Abendmusiken im Freien, waren ein zugängliches, eher problemarmes Genre. Schon der Umfang der Gran Partita und ihre Besetzung deutet aber auf eine Sonderstellung dieser Musik. Einen echten Beweis, dass der Klarinettenvirtuose der damaligen Zeit, Anton Stadler, mit der Aufführung betraut war, ist nicht vorhanden. Allerdings gibt es Indizien, die auf eine gekürzte Aufführung durch ihn im April 1784 hindeuten.

 

Meinen Lieblingssatz dieser Komposition stelle ich gern in den Vordergrund. Das Adagio ist eine ganz besondere Musik, nicht so ganz von dieser Welt. Über einem dem Ground ähnlichen Bass-Grundmuster erhebt sich ein Dreigesang aus Oboe, Klarinette und Bassetthorn, der den Hörer in völlig neue Dimensionen entführt. Das Ganze swingt und ist also obendrein auch noch eine hohe Schule der Synkope.

 

 Der Link https://www.youtube.com/watch?v=1FpwUYBwHJk führt auf eine frei zugängliche Aufnahme mit Mitgliedern des San Francisco Symphony, die im Jahr 2020 – also mitten in der Corona-Zeit – Musik aufnahmen, um als Teil der Aktion „Musicconnects“ der Welt „Momente des Glücks und des Friedens“ zu vermitteln. Die Aufnahme wurde unter den Hygienebedingungen der Zeit produziert: Die Musiker haben ihren Beitrag einzeln zu Hause per Webcam eingespielt und daraus ein Video geschnitten. Das Ganze klingt wunderbar.

 

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